In der Champions League kommt es heute zu einem Aufeinandertreffen von zwei Aktiengesellschaften. Im fußballerischen Wettstreit treten Legia Warschau und Borussia Dortmund in der Königsklasse gegeneinander an. Während für die Borussen die Champions-League-Teilnahme zur geliebten Gewohnheit geworden ist, die lediglich durch die letztjährige Teilnahme an der Europa-League unterbrochen wurde, stellt der heutige Auftakt für den KP (klub pilkarsky / Fußballclub) Legia Warschau eine Besonderheit dar. Seit der Viertelfinalniederlage gegen Panathinaikos Athen in der Saison 1995/96 konnte der polnische Rekordchampion sich nicht mehr für den Europapokal der Landesmeister qualifizieren. Auch hieran erkennt man den enormen Wandel, den der Wettbewerb in den letzten zwei Jahrzehnten vollzogen hat. Der letzte polnische Vertreter in der Champions League war Widzew Lodz in der Saison 1996/97. Der damalige polnische Meister scheiterte jedoch in der Gruppenphase – unter anderem auch an Borussia Dortmund, die letztendlich im darauffolgenden Mai ihren größten internationalen Triumph feiern konnten.
Mit Legia Warschau nimmt nun wieder der einer der populärsten Fußballvereine Polens am Wettbewerb der besten Mannschaften Europas teil. Zum nationalen Rekordchampion fehlen noch drei Meisterschaften, bis die 14 Titelgewinne von KS Górnik Zabrze und KS Ruch Chorzów eingeholt sind. Immerhin sind die Mannen von Legia Rekordtitelträger im polnischen Pokal – der K.O.-Wettbewerb scheint ihnen also zu liegen. Ein Faktor hierfür könnte in der breiten Fanbasis liegen, so dass Legia zu den wenigen Vereinen Polens gehört, die regelmäßig eine gewisse Anzahl an Zuschauern ins Stadion lockt. Die Pepsi-Arena ist die Heimstätte des polnischen Meisters, der mehr schlecht als recht in die neuen Saison der Ekstraklasa gestartet ist. Das Stadion wurde im Vorfeld der polnisch-ukrainischen Europameisterschaft 2012 komplett saniert und weist dementsprechend jeden modernen Schnickschnack auf. Dabei ist es lediglich ein Umbau des 1930 fertiggestellten Stadion Wojska Polskiego, welches im Warschauer Innenstadtviertel Powiśle verortet ist. Seit dem Umbau 2010 fasst das Stadion 31.103 Zuschauer, die berühmt berüchtigt frenetisch ihre Elf nach vorne peitschen wird. Wir sind gespannt auf den abendlichen Auftritt des polnischen Traditionsvereins gegen den BVB und holen uns ein wenig Appetit mit ein paar wenigen Impressionen.
Wenn wir uns den architektonischen Entwurf betrachten, stellen wir fest, dass viele der Ideen durchaus umgesetzt werden konnten. Ein schönes Stadion der mittleren Größe, welches sicherlich eine tolle Atmosphäre erzeugen kann. Heute abend dann im Praxistest zu verfolgen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Viel Spaß!
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