Clubkultur: Berlins Fußball – Das große PANENKA Herbstspecial nimmt Euch mit auf eine Reise durch die Berliner Fußballkultur und erzählt die kleinen und großen (Fußball-)Geschichten der Hauptstadt. Teil 1: SV Blau Weiß Berolina Mitte
Die Fußballkultur der Hauptstadt lebt nicht nur durch ihre zwei großen und bekanntesten Fußballvereine Hertha BSC und Union Berlin, obwohl sie häufig nur darüber und der sich immer weiter entwickelnden Rivalität zwischen diesen beiden Clubs definiert wird.
Die Realität ist deutlich vielschichtiger und vor allem vielfältiger. In den Profi- und Amateurligen unterhalb der 1. und 2. Bundesliga tummeln sich reihenweise Berliner Vereine, die große Tradition oder große Ambitionen pflegen – oder schlicht und ergreifend aus der Fußballkultur Berlins und Deutschlands nur schwer wegzudenken sind.
In unserem großen Herbstspecial „Clubkultur: Berlins Fußball“ stellen wir den Berliner Fußball und seine Vereine vor und begeben uns dabei auf eine Reise durch ganz Berlin, von den verschiedenartigen Innenstadtbezirken bis in die entlegensten Winkel der Stadt. Dabei werden wir großen und kleinen, sehr bekannten und weniger bekannten Vereinen der Berliner Fußballszene begegnen.
Den Start dieser Reihe machen wir natürlich im Zentrum der Stadt, in Mitte:
SV Blau Weiß Berolina Mitte
Der SV Blau Weiß Berolina Mitte hat seine Heimat auf einer der schönsten Sportanlagen Berlins, die es ohne Mühe auf den ersten Platz unserer Top 10 Bolzplätze Berlins geschafft hat. Der Kunstrasenplatz in der Auguststraße gehört zu den zentralsten Fußballplätzen der Stadt und fügt sich in ein kreatives und inspirierendes Stadtbild ein, welches beim intensiven Ringen auf dem Rasen durchaus die Konzentration beeinträchtigen kann.
Der Verein aus Berlin-Mitte geht mittlerweile in das 68. Jahr seines Bestehens, nur wenige Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs war der Verein gegründet worden. Berolina Mitte ist als Sportverein ein fester, integrativer Bestandteil der Spandauer Vorstadt und als Anlaufpunkt für Eltern und Sportbegeisterte zur Institution im Kiez gereift.
Und dies ist der Verein auch nach den Veränderungen, die sich in Berlin-Mitte vor allem in den letzten 26 Jahren seit dem Mauerfall ereignet haben. Diese heutige Mitte Berlins hat den wohl größten Wandel und die tiefgreifendste Gentrifizierung aller Berliner Stadtteile er- und überlebt. Überlebt hat dies auch der Verein, der heute zumindest in der Außendarstellung sehr gut dasteht und auf einer hochmodernen Sportanlage umfangreichen Trainings- und Spielbetrieb anbieten kann.
Insgesamt spielen bei Berolina acht Herrenteams, fünfzehn männliche und elf weibliche Juniorenteams um Siege und Punkte in den Ligen Berlins. Mit elf Damenmannschaften ist der Verein einer der stärksten Frauenfußballvereine der Hauptstadt.
Der Kunstrasenplatz, zugänglich über die Kleine Hamburger Straße, wird in den trainingsfreien Zeiten auch intensiv von den Hobby- und Freizeitkickern des Stadtteils genutzt und ist beliebte Anlaufstelle für sportbegeisterte Familien.
Die erste Herrenmannschaft ist im letzten Jahr nach nur einem Jahr in der Landesliga wieder zurück in die Bezirksliga abgestiegen. Im Verein wird der Wiederaufstieg zwar nicht als oberstes Ziel ausgegeben, die Blauweißen rechnen sich aber dennoch gute Chancen aus, im Rennen um den Wiederaufstieg ein Wörtchen mitreden zu können. Dies will Trainer Walid Bahdoudi vor allem mit neuen Spielern aus der eigenen zweiten Mannschaft erreichen, was natürlich ein ambitionniertes Ziel ist.
Der Start in die aktuelle Spielzeit allerdings kann sich durchaus sehen lassen, nach vier Spielen steht das Team mit sieben Punkten auf einem guten fünften Platz, in Schlagweite zu den Aufstiegsplätzen eins und zwei. Ob das junge Team diesen guten Start im Verlauf der Saison bestätigen kann, bleibt abzuwarten.
Interessierte und Fans jedenfalls können die Termine für die Heimspiele der Mannschaft auf ihrer wunderschönen Sportanlage über die offizielle Webseite des Clubs einsehen: www.berolinamitte.de
Den Kunstrasenplatz zwischen Kleiner Hamburger Straße und Auguststraße findet Ihr auch in unserer PANENKA BOLZPLATZ MAPP.
Text: Björn Leffler
Fotos: Björn Leffler / flickr.com
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