1980, was für ein Europapokaljahr! Mit Nottingham Forest gewann das Team von Trainer-Ikone und Streitperson Brian Clough zum zweiten Mal in Folge sensationell den Europapokal der Landesmeister. Erst im Jahr davor war den Nord-Engländern das Kunststück zum ersten Mal in der Vereingsgeschichte geglückt, sie waren als Titelverteidiger automatisch wieder qualifiziert und wiederholten den Coup. Der Underdog aus Nottingham war 1978 zum ersten Mal überhaupt erst englischer Meister geworden und ist damit bis heute der einzige Verein in Europa, der nur einmal Meister, aber zweimal Europapokalsieger der Landesmeister ist. Im Finale 1980 besiegten die Engländer den leicht favorisierten Hamburger SV mit 1:0 im Santiago Bernabeu in Madrid. Die Hamburger konnten die Schmach drei Jahre später wettmachen und holten sich die begehrte Trophäe 1983 in Athen, nach einem 1:0 gegen Juventus Turin.
Im UEFA-Cup der Saison 1979/80, der heutigen Europa League, war das Halbfinale eine rein deutsche Angelegenheit. Eintracht Frankfurt setzte sich mit 0:2 und 5:1 nach Verlängerung gegen Bayern München durch, im zweiten Semifinale schlugen die Borussen aus Mönchengladbach den VfB Stuttgart mit 1:2 und 2:0. So spannend wie die Halbfinals war dann auch das Endspiel, welches nach dem 2:3 im Hinspiel zugunsten der Frankfurter Eintracht ausfiel. Im Rückspiel traf Fred Schaub in der 81. Minute zum alles entscheidenden 1:0 und bescherte der Eintracht ihren einzigen internationalen Titel, bis heute. Titelverteidiger Mönchengladbach verpasste damit nur knapp seinen dritten UEFA-Cup-Triumph nach 1975 und 1979.
Im Europapokal der Pokalsieger hatten sich die deutschen Vertreter frühzeitig aus dem Wettbewerb verabschiedet. Fortuna Düsseldorf scheiterte in der ersten Runde an den Glasgow Rangers, der 1. FC Magdeburg knapp an Arsenal London in der 2. Runde. Die „Gunners“ aus London schafften es sogar bis ins Endspiel von Brüssel, wo sie dann allerdings im Heysel-Stadion dem FC Valencia erst im Elfmeterschießen unterlagen. Liam Brady und Graham Brix versagten die Nerven vom Punkt, so dass die Spanier den Cup, der seit 1998 gar nicht mehr ausgetragen wird, nach Spanien entführen konnten.
Am Ende der Saison gelang der deutschen Nationalmannschaft dann noch der ganz große Coup. Der mit dem HSV im Europacupfinale noch unterlegene Horst Hrubesch köpfte im Finale der Europameisterschaft in Rom wenige Minuten vor Schluss sein Team zum Titelgewinn.
Ein aus deutscher Sicht krönendes Ende unter ein bemerkenswertes Europapokaljahr.
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