Es war der 30. September 2000 im Bundesligaspiel Hertha BSC gegen den 1. FC Köln. Soeben hatte Dirk Lottner das 0:2 für die Gäste erzielt, alles deutete auf eine Heimniederlage für die Hauptstädter hin. Dann hatte Stürmer-Diva Alex Alves den größten Moment seiner Fußballerkarriere und erzielte direkt vom Anstoßpunkt weg das Tor zum 1:2, aus sage und schreibe 53 Metern. Ein Moment, durch den der viel zu früh verstorbene Stürmer nicht nur den Fans von Hertha BSC auf ewig in Erinnerung bleiben wird. Sein Treffer wurde später zum Tor des Jahres gewählt.
Alves, der bei Hertha vor allem als „Femme Fatale“ mit großem Talent aber stark schwankenden Leistungen in Erinnerung geblieben ist, hatte noch andere große Momente im Dress der Blauweißen und erzielte in seiner Zeit für Hertha BSC 25 Tore. Eines davon sogar im Camp Nou, zur 1:0-Führung gegen den großen FC Barcelona in der Champions League. Leider ist seine dreijährige Zeit bei Hertha BSC in der Rückschau mehr von Kapriolen und Skandalen überschattet als von außerordentlichen sportlichen Leistungen. Stichwort „weißer Pelz“, der informierte Insider weiß Bescheid.
Wir haben noch einmal den damaligen Live-Kommentar während des Spiels aus dem Archiv gewühlt. Nur zweieinhalb Minuten nach seinem Tor gelang dann Michael Preetz der Ausgleich, noch vor der Pause erzielte Darius Wosz das 3:2, in Hälfte zwei dann das 4:2.
Alex Alves‘ Tor war nicht nur ein Wendepunkt in diesem Spiel, sondern auch in einer bis dahin sehr durchwachsenen Saison. Er verschaffte dem mal wieder in der Kritik stehenden Trainer Röber etwas Luft und machte sich selbst zur Ikone. Am schönsten ist Röbers ungläubige Reaktion direkt nach dem Treffer, der ihm nicht mal Zeit zum Ärgern ließ.
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