Die Pläne von Bundesligist Hertha BSC, ein mögliches neues Stadion im Berliner Umland zu errichten, sind vom Tisch. Manager Michael Preetz äußerte sich dazu eindeutig. Derzeit wird auch ein Umzug in den Berliner Jahnsportpark geprüft.
Text und Fotos: Björn Leffler
Als erstmals das Gerücht durch die Stadt waberte – von Hertha BSC höchstselbst angeheizt – ein möglicher Standort für einen Stadion-Neubau könnte auch das Berliner Umland sein, war der Protest in Reihen der eigenen Anhänger groß. Potenzielle Standorte wie das Autobahndreieck Oranienburg oder Dreilinden wurden mit Schrecken zur Kenntnis genommen.
Die Ablehnung innerhalb der blauweißen Anhängerschaft war und ist offenbar so groß, dass der Club nun auch öffentlich Abstand von seiner Drohkulisse nimmt, mit Sack und Pack vor die Stadtmauern zu ziehen. Preetz äußerte sich in einem Interview mit der Welt am Sonntag wie folgt: „Wir wollen ein neues Stadion in Berlin. Definitiv – und nicht woanders.“
Preetz: „Wir wollen ein neues Stadion in Berlin. Definitiv – und nicht woanders.“
An den Plänen, zukünftig nicht mehr zwangsweise in der altehrwürdigen Arena auf dem Olympiagelände zu spielen, halten die Vereinsfunktionäre der Hauptstädter aber unvermindert fest. Auch dazu äußerte sich Preetz eindeutig: „Wir beschäftigen uns sehr intensiv mit diesem Gedanken, denn wir wollen unsere Heimspiele gern in einem reinen Fußballstadion bestreiten. (…) Der Status quo ist der, dass wir eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben haben, um zu eruieren, was möglich ist. Diese Untersuchung läuft, mit Ergebnissen rechnen wir bis Ende des Monats, Anfang des nächsten Monats. Der Wunsch nach einem neuen, reinen Fußballstadion ist da – daran gibt es keinen Zweifel.“
Möchte Hertha eine neue Heimat verschaffen: Manager Michael Preetz
Das Ziel, ab 2025 (in diesem Jahr endet der aktuell laufende Mietvertrag zwischen Hertha BSC und der Olympiastadion GmbH) in einem eigenen, reinen Fußballstadion zu spielen, bleibt also unvermindert bestehen. Dass der Weg bis dahin ein steiniger sein könnte, hat kürzlich noch einmal der Senat signalisiert, der keinen Anlass dafür sieht, auf dem Olympiapark-Gelände ein zweites Stadion für Hertha BSC errichten zu lassen. Dies ist nach Medienberichten aber eine der bevorzugten Varianten des Vereins, da die infrastrukturelle Anbindung des Areals nahezu unschlagbar ist.
Stadion-Neubau im Jahnsportpark – Eine realistische Option für Hertha BSC?
Ein anderes Areal wurde nun kürzlich durch die publik gewordenen Umbaupläne des Senats interessant: der Jahnsportpark im Prenzlauer Berg. Das auf dem vielfältig genutzten Areal stehende Leichtathletikstadion soll, wie wir berichtet haben, abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Der Standort wird durch die von Hertha BSC beauftragten Fachleute derzeit intensiv geprüft. Es ist allerdings schwer vorstellbar, dass in dem eng besiedelten Gebiet rund um die Schönhauser Allee und den Mauerpark im Zwei-Wochen-Rhythmus Bundesligaspiele mit regelmäßig 50.000 Zuschauern stattfinden sollen. Das haben allein die seltenen Ausflüge von Hertha BSC in den Jahnsportpark deutlich gemacht.
Es bleibt also abzuwarten, was die Machbarkeitsstudie zutage fördert, die vom Verein spätestens Anfang April präsentiert werden soll. Falls es also noch Bedarf an möglichen Standorten innerhalb des Berliner Stadtgebietes gibt, hätten wir da noch ein paar – durchaus ernst gemeinte – Vorschläge:
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