Zum traditionellen Weihnachtssingen versammelt sich heute wieder die Köpenicker Stadtgemeinde zum Gemeinschaftserlebnis. Einen Tag vorm Heiligen Abend sind alle Vorbereitungen getroffen und der Fußball in der wohlverdienten Winterpause. Dass dies leidenschaftliche Fußballanhänger nicht ganz so glückselig empfinden, ist wohl auch die Grundlage der nunmehr zum Stadtevent gewordenen Vereinstradition. Als vor 13 Jahren 89 „Verrückte“ – wie sie auf der Vereinshomepage genannt werden – sich halblegal Zutritt zur Alten Försterei verschafften, ahnten sie wohl nicht welche Kreise ihre Initiative ziehen würde. Das Weihnachtssingen ist Kult geworden und zieht neben den Köpenickern auch immer mehr Fußball- und Stadionliebhaber aus dem In- und Ausland, auch wenn diese eher keinen direkten Bezug zu Union Berlin haben mögen. Für einige hartgesottene Unioner ist diese Veranstaltung ähnlich wie das WM-Sofa 2014 zu einem kleinen Mainstream-Ärgernis geworden. Es ist der typische Fall einer sich verselbstständigen Aktion, die mit der eigentlichen Grundidee einer lauschigen gemeinschaftlichen Stunde im fußballerischen Wohnzimmer nur noch wenig gemein hat. Inzwischen muss der Verein den Zutritt sogar über Tageskarten regulieren und die Mitglieder und Dauerkarteninhaber mit einem Vorkaufsrecht ausstatten, um das Event nicht vollends verwässern zu lässern. Für Unioner und die, die es werden wollen, dennoch ein Pflichtprogramm. Immerhin gibt es die Chance die Vereinshymne lautstark zu trällern und schon die ganz Kleinen für die Eisernen zu begeistern.Darüber hinaus lassen sich auch die Weihnachtslieder auf den letzten Drücker nochmal einüben, damit es morgen unter dem Weihnachtsbaum auch dem Christkind und Weihnachtsmann gefällt…
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