Schuldig im Sinne der Anklage. Die Underdogs mucken mal wieder gehörig gegen die vermeintlich Etablierten des Fußballgeschäfts auf und zerreißen deren Kalkulationen in der Luft. Gestern abend mussten sich enttäuschte Freiburger und Leverkusener den Sandhäusern und den Sportfreunden aus Lotte ergeben und verabschiedeten sich nach einem vermaledeiten Elfmeterschießen aus der diesjährigen Spielrunde des DFB-Pokals. Und schon taucht unsere heiß geliebte Fußballphrase „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“ am Firmament der Berichterstattung auf. Aufmüpfige Außenseiter nutzen unachtsame Verhaltensweisen der Favoriten aus und kegeln sie bestgelaunt aus dem Wettbewerb, der alljährlich zum Sensations-Stelldichein genutzt wird. Da liegt es nahe, dass die Favoriten gegen diese ungerechtfertigte Behandlung im Pokal, die auf erbrachte Meriten keine Rücksicht nimmt, um richterlichen Beistand bitten.
Eine launige Werbe-Idee konstruierte der FC Hansa Rostock im letzten Sommer aus dem vielzitierten Leitspruch der Eigenartigkeit des Pokals. Im Vorfeld des Erstundenspiels gegen den 1. FC Kaiserslautern saß der Verteidiger Matthias Henn auf der Anklagebank, während der rote Teufel auf sein vermeintliches Recht pochte. Zur Sensation reichte es jedoch nicht. Die Lauterer setzten sich letztendlich im Elfmeterschießen gegen die Rostocker Kogge durch. Zumindest bleibt vom letztlich unbedeutenden Spiel die Hinterlassenschaft einer netten kleinen Werbung…
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