Zum Thema Leon Andreasen und seiner gestrigen misslungenen Volleyball-Annahme, die im Kölner Tor landete: In einer solch klaren Situation ist nur eines selbstverständlich: Respekt vorm Gegner und dem Sport. Die Verantwortung auf den Schiedsrichter abtreten, ist ein bißchen einfach. Verantwortlich mit dem Fußball umgehen, heißt auch sich selbst zu hinterfragen. Dass sich Frontzeck und Andreasen im Anschluss über das Tor über taktische Ausrichtungen unterhalten haben, muss nicht unbedingt geglaubt werden. Spätestens in dieser Situation hätten die beiden sich gegenseitig vom Fairplay-Gedanken überzeugen lassen können. Marius Ebbers hat damals gegen Union Berlin vorbildlich reagiert, als er auf Nachfrage sein Handspiel zugab. Miroslav Klose verzichtete für Lazio gegen Napoli ebenso auf einen Treffer. Der Verweis auf die Hand Gottes von Diego Maradona schlägt meiner Meinung nach fehl, denn dieses Schulhofgehabe des „Der hat angefangen und wurde auch nicht bestraft“ ist unerträglich. Ein weiterer Rückschritt für den Profi-Fußball, der schon so geplagt ist von Schauspielereien, Übertreibungen und Manipulationen. Natürlich müssen wir jeden Spieltag aufs Neue über Fehlentscheidungen von Schiedsrichtern reden. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass die Flut an Entscheidungen vor allem mit der Verrohung der Sitten auf dem Platz zu tun hat. Wenn Spieler bei der kleinsten Berührung zusammensacken, als ob sie von einem Pferd getreten wurden, machen sie sich selbst lächerlich. Wenn sie dadurch aber versuchen einen Vorteil herauszuschlagen und darüber hinaus schwarmbildend auf den Schiedsrichter einreden, verkörpern eben diese Spielertypen die Grundlage zunehmender Ungerechtigkeit im Profi-Fußball. Leon Andreasen hätte gestern die Chance gehabt gegen diese Entwicklung anzugehen. Meiner Meinung nach keine große Herausforderung. Letztendlich hat er nur die weitere Verrohung der Sitten mitgetragen.
Die fanfreundlichste Lösung gab es wohl am 13. Mai 2012 im Spiel Lilleström gegen Brann Bergen. Die passende Reaktion auf ein allzu schönes Missgeschick bei der Ballrückgabe.
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