Der Buggy der Wahrheit

Avatar von Björn Leffler

Die Sport-Nachrichten in Internet und Fernsehen sowie die gängen Foren der Fans überschlugen sich angesichts der vollendeten Verpflichtungen von Mario Götze und André Schürrle, die sich im Zuge dessen nicht nur dem BVB anschlossen, sondern vor allem mit ihrem gemeinsamen Kumpel Marco Reus nun auf Torejagd gehen dürfen. Nichts könnte die emotionale Komponente dieser Wechsel besser beschreiben als die Wortschöpfung „Bromance“, die nun der Offensivabteilung von Borussia Dortmund Flügel verleihen soll. Teil dieser Offensivabteilung ist auch ein gewisser Pierre-Emerick Aubameyang, der nun offenbar seine große Liebe teilen muss. Sein Kumpel Marco Reus (alias Robin) wird Batman nun nicht mehr in jede Höhle folgen oder sich an jeder Hauswand hochziehen – schließlich muss er nun auch mit seinen beiden Whatsapp-Bros Zeit verbringen. Die Gemengelage führt auf dem Trainingsgelände zu einem Dialog der Entscheidung…

"Andres Stangalini Deportes" Borussia Dortmund: Aubameyang y Reus festejan disfrazados de Batman y Robin

Die drei von der Tankstelle sind nun also Marco, Mario und „Schü“. Die ungeteilte Aufmerksamkeit erhält Pierre nunmehr lediglich noch von den Fans von Schalke 04, global agierenden Maskenproduzenten und Christian Pulisic, der als größter Batman-Fan nun gerne die Rolle des Robin übernehmen möchte. Das Kostüm mag ihm noch ein wenig zu groß sein, aber sein Enthusiasmus würde dies schon kompensieren. meint er zuversichtlich.

Pierre indes fühlt sich von Marco um die traute Zweisamkeit betrogen – all die Zeiten in denen sie in seinem Keller an den Masken und Kostümen gefeilt haben und sich ausgemalt haben, wie sie denn den nächsten Treffer gegen die von Keller trainierten Blauen aus dem Keller gegenüber sportlich inszenieren und mit filmischen Anekdoten anreichern würden, steht nun infrage. Selbst in seinem Lieblingsgefährt, dem Golf-Buggy auf dem Trainingsgelände des BVB, offenbart sich die Brüchigkeit der Romanze zwischen MR11 und PEA17: Marco lässt sich zwar immernoch chauffieren, blickt dabei jedoch sehnsüchtig rüber zu Mario und Schü, die sich wie fröhliche Delfine einen Ball hin und her köpfen und vergnügt mit den Zähnen klappern. Marco wird in seiner emotionalen Zerrissenheit bewusst, dass er mit Pierre reden muss – er müsse verstehen, dass in seinem Herzen Mario und Schü einen großen Raum einnehmen und man doch eventuell Freunde bleiben könne. Pierre stoppt abrubt den Golf-Buggy:

PEA17: Robin, was ist los?

MR 11: Ich weiß nicht, Batman. Ich bin so verwirrt, ich kann nicht mal mehr gerade aus laufen, auch wenn Jogi meinte, es wäre das einzige, zu dem ich noch in der Lage wäre.

PEA17: Ach lass dir doch von dem Möchtegern-Beatle nicht den Spaß verderben – der hat nur was komisches gerochen.

MR11: Meinst du? Nun gut…

PEA17: Aber dir liegt doch immer noch etwas auf dem Herzen. Ich sehe doch, dass du in letzter Zeit nur noch verträumt André und Mario hinterschaust. Bei jeder Behandlung auf dem Platz, drehst du dich auf den Bauch, stützt dein Kopf auf deine Fäuste und schwenkst deine strammen Wade auf und ab, während du den Spielstil der beiden beobachtest. Ich vermisse deine ungeteilte Aufmerksamkeit. Du weißt, wir benötigen dich, für die kommenden Batman-Robin-Folgen.

MR11: Ja, ich weiß. Ich will ja auch weiterhin mit dir Schabernack treiben, aber ich fühle mich zerrissen zwischen dir und meinem bromantischen Verlangen.

PEA17: Bromantisches Verlangen? Sind dir unsere Keller-Bastel-Aktionen und die gemeinsame Maskerade nicht mehr genug?

MR11: Doch … schon… aber…

PEA17: Mon dieu! Schluss mit der Stammelei oder rEus aus meinem Buggy!

MR11: Aber, Aber … meyang.

PEA17: Mit dir geh ich nochmal in den Keller…

MR11: Du musst das verstehen. Mario und Schü würden auch gerne eine Maskerade aufführen und haben mir das Angebot gemacht als Harry, Ron und Hermine gegen Lord Robbenmort vorzugehen. Ich befürchte einfach, dass die beiden die guten Rollen unter sich aufteilen, wenn ich nicht schnell zusage.

PEA17: Ach, da steckt der Hase im Pfeffer, oder wie ihr das hier sagt… Wir können doch auch zu viert auftreten. Batman und Robin haben dann halt die besten Tage hinter sich und die Masken werden nur dann herausgeholt, wenn Mario und Schü sich mal wieder auf der Bank an ihrem WM-Final-Tor aufgeilen.

MR11: Daran könnte ich mich ergötzen.

PEA17: Kein Problem. Ich habe schon lange an einer Viererbande getüftelt, nur Micky wollte nicht Donald spielen und Shinji wäre der einzige von uns gewesen, der ernsthaft in eine Hobbit-Rolle hätte schlüpfen können.

MR11: Schade, ich mag das Hobbit-Geschürr. Was wären dann noch sinnvolle Choreos zu viert?

PEA17: Easy! Natürlich die Panzerknacker. Du müsstest dafür aber noch ein wenig zulegen… Obwohl, lass das mal den Mario machen, der hat dafür ne natürliche Veranlagung.

MR11: Ganz schön kesser Spruch, Batman!

PEA17: Konnte nicht anders. Habe das Batman-Symbol am Himmel erblickt, da gehts immer mit mir durch.

MR11: Lass uns was anderes machen. Ansonsten könnte Mario sich beleidigt fühlen.

PEA17: Okay… Die Daltons? Da müssten wir aber Shinji wieder integrieren… obwohl auch hier Mario durchaus Potential hat, den kleinen Fiesling zu geben…

MR11: Auch nicht so gut…

PEA17: Du machst es einem aber auch schwer. … Was hälst du von den Teenage Mutant Ninja Turtles?

MR11: Klingt gut… Da will aber sicherlich der neue Portugiese da linksaußen mitmachen, weil er zufällig Raphael auf dem Trikot zu stehen hat.

PEA17: Na gut, dann inszenieren wir die Ghostbusters. Wir werden mit einem „Who ya gonna call“ und dem Ghostgummer in der Hand die Abwehrreihen zum Stillstand bringen.

MR11: Perfekt. Nun lass den beiden Zähneklapperern den Ball wegnehmen und sie in unsere Pläne einweihen.

Die Saison kann kommen.

Axel Diehlmann

 

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