Salomon Kalou, Island, Johan Cruyff, NRW und „Refugee11“: Die offizielle Pressekonferenz zum 11mm Filmfestival weckte die Vorfreude auf ein spannendes und vielfältiges Festival 2017.
Text und Fotos: Björn Leffler
Zur offiziellen Pressekonferenz des 11mm Filmfestivals im Restaurant „Ampelmann“ am Monbijoupark hatte sich hoher Besuch angekündigt: Salomon Kalou, Stürmerstar von Hertha BSC und selbst Protagonist in der Dokumentation „Salomon Kalou, der geliebte Elefant“, beehrte die offizielle Pressekonferenz zur 14. Auflage des Fußballfilmfestivals, welches in diesem Jahr vom 30. März bis zum 3. April in Berlin stattfinden wird.
Kalou ist für die Dokumentation, die auf dem Festival am 3. April um 17:45 Uhr im Kino Babylon ihre Deutschlandpremiere feiern wird, ein Jahr von einem Kamerateam in Berlin und der Elfenbeinküste begleitet worden. Der Ivorer über die Arbeit mit dem Filmteam der Pariser Firma ‚Chow-Toun Media‘: „Angfangs war es schwierig, die Tür für das Kamerateam zu öffnen und sie rund um die Uhr filmen zu lassen. Es ist nicht immer einfach vor der Kamera über Persönliches zu sprechen. Aber irgendwann haben sich meine Familie und ich mich daran gewöhnt.“
Der ivorische Stürmerstar wird während des Filmfestivals aber noch in eine ganz andere, für ihn völlig neue Rolle schlüpfen: Kalou wird als Teil der Festivaljury fungieren.
Auf die Frage, was er denn als Mitglied der Jury erwarte, antwortete er: „Es gibt so viele Dinge im Fußball, die so viel wichtiger sind als das, worauf wir uns normalerweise konzentrieren. Aber darauf kommt es eigentlich an. Das möchte ich sehen.“ Neben Kalou wird ein weiterer (ehemaliger) Herthaner in der Jury sitzen: Arne Friedrich. Hertha BSC ist in diesem Jahr Partner des Festivals.
Die Pressekonferenz hatte natürlich noch weitaus mehr zu bieten als die zugegebenermaßen einnehmende Aura des afrikanischen Superstars. Die Festivalmacher präsentierten der versammelten Hauptstadtpresse die Zahlen der diesjährigen Festivalausgabe: An fünf Tagen werden in drei Berliner Kinos 56 Filme aus 25 Ländern gezeigt. Neben drei Weltpremieren wird es beim „11mm“ vierzehn Deutschlandpremieren geben.
Das Festival wird eröffnet mit dem isländischen Dokumentarfilm „Wie ein Vulkan“, eine Dokumentation über die isländische Nationalmannschaft, die während der EURO 2016 in Frankreich von Regisseur Sævar Gudmundsson begleitet worden ist. Neben Gudmundsson wird zur Premiere auch der Torhüter des EM-Überraschungsteams zu Gast sein.
Ein besonderer Höhepunkt des diesjährigen Festivals wird eine Hommage an Johan Cruyff sein, der im vergangenen Jahr verstorben ist. Fünf Filme werden allein dem ehemaligen niederländischen Spielmacher gewidmet.
Einen weiteren Schwerpunkt wird das Thema „Fußball in Nordrheinwestfalen“ bilden, wo im letzten Jahr erstmals ein „11mm Filmfestival“ veranstaltet wurde. Eröffnungsfilm der NRW-Schwerpunktreihe wird der Streifen „Der mit dem Ball tanzte“, eine von Frank Steffan realisierte Dokumentation über den einstigen Bundesliga-Profi und Nationalspielers Heinz Flohe, der 2013 verstorben ist.
Die Dokumentation „You’ll Never Walk Alone“ von Regisseur André Schäfer wird auf dem Filmfestival Weltpremiere feiern. Schäfer geht in seinem Film den Ursprüngen der wohl berühmtesten Hymne des Fußballsports auf den Grund.
André Schäfer, Regisseur des Dokumentarfilms „You’ll never walk alone“
Mindestens ebenso spannend wird die preisgekrönte Flüchtlingsdokumentation „Refugee11“, die eine Mannschaft von 27 Flüchtlingen aus 16 Nationen begleitet, die beim SC Germania aus Erftstadt bei Köln in ihre erste Kreisligasaison starten.
Wie schon im Vorjahr erwartet die Besucher beim 11mm Filmfestival ein abwechslungsreiches und zum Teil wohl verblüffendes Filmprogramm, welches jene Seiten des Fußballs zeigen wird, die uns viel zu häufig verborgen bleiben oder schlichtweg zu wenig Beachtung finden. Natürlich wird es auch wieder die äußerst beliebte Kurzfilmreihe „Shortkicks“ geben sowie das Schulprogramm „Minimeter“, bei dem die sehenswertesten Kinder- und Jugendfußballfilme gezeigt werden.
Die einzige Tatsache, die es unsererseits zu beanstanden gilt, ist wohl die, dass wir es kaum schaffen werden, alle 56 Filme zu besuchen. Ein wahrer Jammer.
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